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Gott kennen

1. Gott kennen

Reinen Herzens sein und der Heiligkeit nachjagen

Gott hat den Wunsch, dass wir vor allem ihn kennen. Das Hauptanliegen der Schrift ist, dass Gott sich selbst uns offenbaren will. Wenn wir ihn nicht haben, ihn nicht kennen, dann ist alles, was wir tun, bedeutungslos.

Wie lernen wir Gott kennen? Was bedeutet es, Gott zu kennen? Bedeutet es, dass du die Bibel auswendig lernst und viele Auslegungen verstehst? Sicherlich nicht. Es ist zwar notwendig, die Bibel zu kennen, jedoch bedeutet das noch lange nicht, dass du Gott kennst. Als Jesus auf Erden wandelte, gab es bereits die Heilige Schrift, und die Schriftgelehrten, die Pharisäer und der Hohepriester kannten sie vorzüglich, jedoch haben sie Gott selbst in der Person Jesu nicht erkannt.

Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen (Mt.5:8).

Jaget dem Frieden nach gegen jedermann und der Heiligung ohne die niemand den Herrn sehen wird (Hebr. 12:14).

Ich liebe diese zwei Verse, weil sie besagen, dass wir Gott schauen und den Herrn sehen können. Wollen wir den Herrn sehen, müssen wir ein reines Herz haben. Ohne die Heiligung kann niemand den Herrn sehen. Die Bibel lehrt uns nicht, uns Wissen und Lehre anzueignen, sondern möchte, dass wir den Herrn in Wirklichkeit kennen. Dafür gibt es diese zwei Voraussetzungen, nämlich ein reines Herz und die Heiligung.

Die Ereignisse in den letzten Jahren haben mir verdeutlicht, dass viel Wissen ohne Heiligung und ohne ein reines Herz nutzlos ist. Es ist nicht schwer, Wissen zu sammeln. Nach 2000 Jahren Geschichte hat es so viele Bewegungen und so viele Schriften von den Vätern, den Brüdern und großen Männern gegeben. Das Wissen ist jedoch nicht die Voraussetzung, Gott zu sehen, sondern ein reines Herz und ein heiliges Leben.

Weil unser Gott ein heiliger Gott ist, sagt das Wort: "Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen", und: "Jaget dem Frieden nach gegen jedermann und der Heiligung".


Den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist kennen

Unser Gott hat sich als der Vater, der Sohn und der Heilige Geist offenbart. Gott zu kennen bedeutet, den Vater, den Sohn und den Geist zu kennen.

Sowohl in den Evangelien als auch in den Briefen offenbart sich Gott als der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Selbstverständlich ist Gott nur ein Gott, "Gott der Herr ist einer" (5. Mose 6:4), jedoch spricht die Bibel vom Vater, vom Sohn und von dem Heiligen Geist. Paulus hat sehr deutlich zwischen dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist unterschieden.

Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jedem geistlichen Segen in den Himmeln in Christus (Eph. 1:3).

Hast du jemals gesagt: "Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus"? Du sagst immer nur: "Lobe den Herrn!" Es scheint so, als ob Paulus sich sehr kompliziert ausdrückt, wenn er sagt: "... der uns gesegnet hat mit jedem Segen des Geistes in Christus". Es wäre doch viel einfacher zu sagen: "Der Herr segne Euch!" Ich glaube, dass in vielen von uns die Beziehung zum Vater nicht ausreichend entwickelt ist. Uns mangelt es an dem Empfinden, dass wir solch einen wunderbaren Vater haben.

Denn durch ihn haben wir beide den Zugang in einem Geist zum Vater (Eph. 2:18).

Wäre es nicht einfacher zu sagen: Lasst uns zum Herrn kommen! Paulus schreibt jedoch: "Durch Christus haben wir in einem Geist den Zugang zum Vater." Dieses Wort ist für mich kostbar.

... in welchem (nämlich Christus Jesus) auch ihr zusammen aufgebaut werdet zu einer Wohnung Gottes im Geist (Eph. 2:22).

Die wahren Apostel, in diesem Fall Paulus, machten zwischen dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist einen feinen Unterschied. Wenn wir diese Unterschiede, die Gott gemacht hat, wegschaffen, kann ich mir gut vorstellen, dass unsere Erfahrung darunter leidet. Diese feine Unterscheidung wird auch in Eph. 3:14 deutlich. Paulus beugte seine Knie vor dem Vater, du jedoch betest immer nur zum Herrn.

... dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen (Eph. 3:16).

... dem sei Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus zu aller Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen (Eph. 3:21).

Auch in diesen Versen macht Paulus eine feine Unterscheidung zwischen dem Vater, dem Sohn und dem Geist. Warum unterscheidet Paulus in Eph. 4:4-6 zwischen einem Geist, einem Herrn und einem Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen? Gott hatte Freude daran, sich in dieser Weise zu offenbaren, deshalb sollten wir ihn auch als den Geist, den Herrn und den Vater kennen.

In 1. Korinther 15:24 heißt es: "... wenn er (Christus) das Reich dem Gott und Vater übergibt". Wenn es keinen Unterschied zwischen dem Vater und dem Sohn gibt, ist dieser Vers überflüssig. Natürlich glauben wir, dass Gott einer ist, jedoch möchte er, dass wir ihn als den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist kennen. Besonders in den letzten Jahren habe ich den Vater schätzen gelernt.

Mir ist in den Evangelien aufgefallen, wie Jesus, der Sohn Gottes auf Erden, sich allezeit auf den Vater berufen hat. Ich ermutige euch noch einmal, das Matthäus-Evangelium mit dieser Beziehung vor Augen durchzulesen.


Gott ist heilig und gerecht

Vor allem möchte ich mit euch Gemeinschaft darüber haben, was für einen Gott wir haben. Unser Vater ist ein heiliger Vater.

... sondern wie der, der euch berufen hat und heilig ist, seid auch ihr heilig in allem eurem Wandel! Denn es steht geschrieben: "Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig." Und da ihr den als Vater anrufet, der ohne Ansehen der Person richtet nach eines jeglichen Werk, so führet euren Wandel, solange ihr hier als Fremdlinge lebt, mit Furcht ... (1. Petr. 1:15-17).

Heiligkeit und Gerechtigkeit sind zwei Grundeigenschaften Gottes.

Und ich bin nicht mehr in der Welt; sie aber sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, dass sie eins seien gleichwie wir (Joh. 17:11).

Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht; ich aber kenne dich, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast (Joh. 17:25).

Im Vers 11 nennt der Herr den Vater "heiliger Vater", und im Vers 25 nennt er ihn "gerechter Vater". Diese zwei Grundeigenschaften des Vaters sind sehr praktisch, sehr wirklich und sehr ernst zu nehmen. Im Dezember 1979 hielt ich eine ganze Konferenz über den einen Vers in Lukas 1:74 "... dass wir, erlöset aus der Hand unsrer Feinde, ihm dieneten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit." Wir dienen ihm in Heiligkeit und in Gerechtigkeit.

Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir sollten heilig und unsträflich sein vor ihm ... (Eph. 1:4).

Weil Gott heilig ist, hat er uns erwählt, vor ihm heilig und makellos zu sein. Wenn du sagst, dass du Gott und die Schrift kennst, aber in deinem Wandel unheilig und ungerecht bist, bist du ein Lügner. Ich prüfe dich nicht anhand deiner Lehre, sondern daran, ob du gerecht und heilig bist.

Als Jesaja den Thron Gottes sah, fiel er nieder und sagte: "Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den Herrn Zebaoth, gesehen mit meinen Augen" (Jes. 6:5). Gott zu kennen bedingt, dass wir ein reines Herz haben und der Heiligung nachjagen. Johannes sagt in 1. Joh. 1:5 "... dass Gott Licht ist und in ihm ist keine Finsternis." Wenn du sagst, dass du Gemeinschaft mit ihm hast und in der Finsternis wandelst, lügst du. Gott lässt sich nicht spotten. Da unser Vater heilig und gerecht ist, wagen wir es nicht, unheilig und ungerecht zu sein.

Gott ist Liebe, aber das heißt nicht, dass ihm unser Wandel gleichgültig ist. In Hebräer 12:5-12 heißt es:

... und habt bereits vergessen des Trostes, der zu euch redet als zu seinen Kindern: "Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst. Denn welchen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er straft einen jeglichen Sohn, den er aufnimmt." Gott erzieht euch, wenn ihr dulden müsst! Als seinen Kindern begegnet euch Gott; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? Seid ihr aber ohne Züchtigung, welche sie alle erfahren haben, so seid ihr Ausgestoßene und nicht Kinder. Und so wir unsere leiblichen Väter haben zu Züchtigern gehabt und sie gescheut, sollten wir dann nicht viel mehr untertan sein dem Vater der Geister, auf dass wir leben? Denn jene haben uns gezüchtigt wenige Tage, wie es ihnen gut dünkte, dieser aber zu unserm Besten, auf dass wir an seiner Heiligkeit Teil erlangen. Alle Züchtigung aber, wenn sie da ist, dünkt uns nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; aber danach wird sie geben eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die dadurch geübt sind. Darum richtet wieder auf die lässigen Hände und die müden Knie ...

Ich bin froh, wenn der Vater mich straft. Wenn der Vater jemanden ohne Züchtigung lässt, ist er ein Bastard. Gott ist der Vater der Geister; und er züchtigt uns, auf dass wir an seiner Heiligkeit Teil erlangen. Das ist Leben. Heiligkeit bekommst du nicht so sehr durch Bibellesen, sondern durch die Behandlung des Vaters. Die Züchtigung gibt eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die dadurch geübt sind. In diesen Versen wird wiederum erkennbar, dass Heiligkeit und Gerechtigkeit Grundeigenschaften unseres Vaters sind.

... und den neuen Menschen angezogen habt, der nach Gott geschaffen ist in Gerechtigkeit und Heiligkeit der Wahrheit (Eph. 4:24).

Die Merkmale des neuen Menschen sind Gerechtigkeit und Heiligkeit. In diesem Vers ist "Wahrheit" nicht Lehre, sondern sie schafft Gerechtigkeit und Heiligkeit. Wenn wir ungerecht und unheilig in unserem Wandel sind, wenn wir noch lügen und verleumden, dann sind wir bestimmt nicht der neue Mensch.

Wir müssen Gott als den Gerechten und Heiligen kennen. Wenn du ihn anschaust, bleibt es nicht aus, dass du in deinem Leben gerecht und heilig bist. Wenn wir Gebrauch machen von unserem Zugang zum Vater und vor ihm stehen, ist die Auswirkung ein heiliges und gerechtes Leben.

Unser Trost ist der, dass wir ein gutes Gewissen haben und uns befleißigen, guten Wandel zu führen in allen Stücken (Hebr. 13:18).

Die Merkmale eines Menschen Gottes sind ein gutes Gewissen und ein guter Wandel in allen Stücken.


In Christus

Was ist die Grunderfahrung von Christus? Natürlich würdest du sagen: Christus ist unser Leben. Das ist richtig, aber wie sieht die Erfahrung von Christus aus?

In Eph. 4:5 stehen der Glaube und die Taufe in Verbindung mit dem einen Herrn. Nachdem wir an Jesus Christus glaubten, wurden wir getauft. Durch den Glauben haben wir ihn in uns aufgenommen, und durch die Taufe wurden wir in ihn hineinversetzt. Wir wissen, dass Christus in uns ist, aber haben wir ein Bewusstsein, dass wir in ihm sind? Wenn du die Schrift daraufhin prüfst, wirst du merken, dass die Apostel sehr oft den Begriff "in Christus" verwendeten.

Willst du dieses Leben in der Fülle erfahren, genügt es nicht, nur ein Bewusstsein von Christus in dir zu haben, sondern du musst auch in Christus sein. Wir wissen, dass Christus in uns ist, aber wie oft haben wir ihn eingeschränkt? Wie oft sagen wir "Nein!" zu ihm? Er ist in dir als dein Leben, aber du bist oft nicht in ihm. Dann ist er ein Gefangener in dir. Paulus jedoch sagte, er ist ein Gefangener in Christus.

Im Römerbrief 6:3 heißt es, dass die Taufe in Christus eine Taufe in seinen Tod ist. Du wirst denselben Tod erfahren müssen, wenn du sein Leben kennen willst. Da die Taufe eine solche Wirklichkeit ist, heißt es weiter in Römer Kapitel 6, dass wir ihm auch in seiner Auferstehung gleich sein und im neuen Wesen des Lebens wandeln werden. Alles Wissen nützt dir nichts, wenn du nicht in ihm bist und er in dir. Der Reichtum Christi ist unser, indem wir diesen Weg nehmen. Darum ist die Taufe so wichtig. Paulus sagt an anderer Stelle: "Ihr aber habt Christus nicht so gelernt ..." (Eph. 4:20), d.h. dass wir nicht so wandeln dürfen wie die Heiden in der Nichtigkeit ihres Denksinnes (Eph. 4:17-19). Stattdessen wurden wir in ihm gelehrt, den alten Menschen abzulegen und den neuen Menschen anzuziehen (Eph. 4:22-24).


Den Geist erfahren

In Gottes Werk geschieht alles durch den Heiligen Geist. Der Apostel Johannes sagte: "unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus" (1. Joh. 1:3). Warum erwähnt er dabei den Heiligen Geist nicht? Weil die Gemeinschaft in dem Heiligen Geist ist. In Offenbarung sehen wir den Thron Gottes und des Lammes; aus dem Thron jedoch fließt der Strom, welcher der Geist ist.

In Gottes Werk muss alles durch den Heiligen Geist geschehen. Gott lehnt menschliche Bewegung und menschliche Begabung ab. Bevor der Herr Jesus auffuhr, sagte er zu seinen Jüngern: "Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis dass ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe" (Luk. 24:49). Hätten die Jünger gleich versucht, für den Herrn zu arbeiten, hätten sie nur Probleme verursacht.

Möge der Herr uns Gnade geben, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist zu kennen.